, Beschluss vom 31.10.2019

Pres­se­mit­tei­lung des BGH Nr. 141/2019 vom 31.10.2019

Bun­des­ge­richts­hof bestä­tigt Frei­sprü­che ehe­ma­li­ger Vor­stands­mit­glie­der der Deut­schen Bank AG vom Vor­wurf des ver­such­ten Prozessbetruges 

Urteil vom 31. Okto­ber 2019 – 1 StR 219/17

Die Staats­an­walt­schaft hat­te den Ange­klag­ten vor­ge­wor­fen, in einem Zivil­pro­zess gegen einen der Ange­klag­ten und die Deut­sche Bank AG bewusst fal­schen Sach­vor­trag in Anwalts­schrift­sät­zen ver­an­lasst bzw. nicht unter­bun­den sowie auf Befra­gen durch das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen unwah­re Anga­ben gemacht zu haben. Auf­grund eines gemein­sa­men Tat­plans hät­ten sie hier­durch – im Ergeb­nis erfolg­los – errei­chen wol­len, dass die an die Insol­venz eines Medi­en­kon­zerns anknüp­fen­de Scha­dens­er­satz­kla­ge abge­wie­sen wird. Hin­ter­grund der Scha­dens­er­satz­kla­ge war ein Inter­view eines der Ange­klag­ten – dem dama­li­gen Vor­stands­spre­cher der Deut­schen Bank AG – mit Bloom­berg TV im Jahr 2002, in dem er sich zur Finanz­la­ge des Medi­en­kon­zerns geäu­ßert hatte. 

Das Land­ge­richt Mün­chen I hat die Ange­klag­ten von dem gegen sie erho­be­nen Vor­wurf des ver­such­ten Betru­ges aus tat­säch­li­chen Grün­den frei­ge­spro­chen. Es hat sich ins­be­son­de­re nicht davon über­zeu­gen kön­nen, dass die Ange­klag­ten in dem Zivil­ver­fah­ren wahr­heits­wid­rig vor­tra­gen las­sen oder fal­sche Anga­ben machen woll­ten. Zugleich hat das Land­ge­richt die Neben­be­tei­lig­te Deut­sche Bank AG frei­ge­spro­chen, also gegen sie kei­ne Geld­bu­ße auf­grund von Straf­ta­ten oder Ord­nungs­wid­rig­kei­ten ihrer Vor­stands­mit­glie­der verhängt. 

Die Revi­sio­nen der Staats­an­walt­schaft, die sich gegen die Frei­sprü­che von drei der ursprüng­lich fünf Ange­klag­ten und gegen den Frei­spruch der Neben­be­tei­lig­ten rich­te­ten, hat der Bun­des­ge­richts­hof als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das ange­foch­te­ne Urteil ent­hält – was allein zu prü­fen war – kei­nen Rechts­feh­ler. Das Land­ge­richt hat im Rah­men sei­ner Beweis­wür­di­gung sorg­fäl­tig und ein­ge­hend begrün­det, wes­halb es von der Schuld der Ange­klag­ten nicht über­zeugt war. Die Beweis­wür­di­gung ist trag­fä­hig. Die Ent­schei­dungs­grün­de wei­sen kei­ne Wider­sprü­che, Lücken oder fal­schen recht­li­chen Begrün­dungs­an­sät­ze auf. 

Die Frei­sprü­che sind damit rechtskräftig. 

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Mün­chen I – Urteil vom 25. April 2016 – 5 KLs 401 Js 160239/11

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2019&Sort=3&nr=100853&pos=1&anz=142