BGH, Beschluss vom 31.05.2022, AZ 1 StR 466/21

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 69/2022, vom 31.05.2022

Bun­des­ge­richts­hof bestä­tigt Urteil in einem wei­te­ren Cum-Ex-Strafverfahren

Beschluss vom 6. April 2022 – 1 StR 466/21

Das Land­ge­richt hat den Ange­klag­ten im Zusam­men­hang mit sog. Cum-Ex-Geschäf­ten wegen Steu­er­hin­ter­zie­hung in fünf Fäl­len zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von fünf Jah­ren und sechs Mona­ten ver­ur­teilt. Zudem hat es die Ein­zie­hung des Wer­tes des erlang­ten Tat­lohns in Höhe von 100.000 Euro angeordnet.

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts ver­ant­wor­te­te der Ange­klag­te als Lei­ter des Bereichs Bilanz, Rech­nungs­we­sen und Con­trol­ling (bis Mit­te 2010) und Pro­ku­rist des Bank­hau­ses W. die von der Bank in den Jah­ren 2007 bis 2011 durch­ge­führ­ten Cum-Ex-Leer­ver­kaufs­ge­schäf­te. Die­se ziel­ten dar­auf ab, deut­sche Finanz­be­hör­den zur Erstat­tung angeb­lich gezahl­ter Kapi­tal­ertrag­steu­er in Mil­lio­nen­hö­he an das Bank­haus W. zu ver­an­las­sen, obwohl die­se zuvor nicht ent­rich­tet wur­de. Die Kör­per­schaft­steu­er­erklä­run­gen, die fal­schen Anga­ben zu – tat­säch­lich nicht bestehen­den – Erstat­tungs­an­sprü­chen der Bank ent­hiel­ten, unter­zeich­ne­te der Ange­klag­te ent­we­der selbst oder er prüf­te die vor­be­rei­te­ten Ent­wür­fe und gab sie trotz fal­scher Anga­ben zur Unter­schrift frei. Gemein­sam mit wei­te­ren Ver­ant­wort­li­chen erreich­te der Ange­klag­te, dass das zustän­di­ge Finanz­amt an das Bank­haus W. zu Unrecht ins­ge­samt über 168 Mil­lio­nen Euro zahlte.

Der Bun­des­ge­richts­hof hat die auf Ver­fah­rens­be­an­stan­dun­gen und die Sach­rü­ge gestütz­te Revi­si­on des Ange­klag­ten im Beschluss­we­ge als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Ver­fah­ren ist damit rechts­kräf­tig abgeschlossen.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Bonn – Urteil vom 1. Juni 2021 – 62 KLs — 213 Js 32/20 — 1/20

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…