BGH, Beschluss vom 11.01.2021, AZ 6 StR 314/20

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 4/2020, vom 11.01.2021

Frei­spre­chen­des Urteil des Land­ge­richts Aschaf­fen­burg wegen Mor­des im Schloss­gar­ten im Jahr 1979 rechtskräftig 

Beschluss vom 16. Dezem­ber 2020 – 6 StR 314/20

Das Land­ge­richt Aschaf­fen­burg hat den Ange­klag­ten vom Vor­wurf des Mor­des an einer 15-jäh­ri­gen freigesprochen. 

Dem Ange­klag­ten lag zur Last, am Abend des 18. Dezem­ber 1979 im Schloss­gar­ten in Aschaf­fen­burg das Opfer u.a. zur Befrie­di­gung des Geschlechts­triebs getö­tet zu haben. Das Land­ge­richt hat sich nach einer umfas­sen­den und sorg­fäl­ti­gen Beweis­wür­di­gung nicht von der Täter­schaft des Ange­klag­ten zu über­zeu­gen ver­mocht. Es ist ins­be­son­de­re rechts­feh­ler­frei zu dem Ergeb­nis gelangt, dass der Ange­klag­te nicht als Ver­ur­sa­cher von an der Lei­che gesi­cher­ten Biss­spu­ren ange­se­hen wer­den kann, die der Täter hin­ter­las­sen hatte. 

Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­sio­nen der Neben­klä­ger ent­spre­chend dem Antrag des Gene­ral­bun­des­an­walts als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Urteil des Land­ge­richts Aschaf­fen­burg ist damit rechtskräftig. 

Vor­in­stanz: Land­ge­richt Aschaf­fen­burg, Urteil vom 23. April 2020 – KLs 104 Js 3414/18

Die maß­geb­li­che Vor­schrift lautet: 

§ 211 Mord StBG 

(1) Der Mör­der wird mit lebens­lan­ger Frei­heits­stra­fe bestraft. 

(2) Mör­der ist, wer 

aus Mord­lust, zur Befrie­di­gung des Geschlechts­triebs, aus Hab­gier oder sonst aus nied­ri­gen Beweggründen, 

heim­tü­ckisch oder grau­sam oder mit gemein­ge­fähr­li­chen Mit­teln oder 

um eine ande­re Straf­tat zu ermög­li­chen oder zu verdecken, 

einen Men­schen tötet. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…