Mit Urteil vom 4. Dezem­ber 2019 (001 Ks 15/19) hat die 1. gro­ße Straf­kam­mer des Land­ge­richts Düs­sel­dorf den 32 Jah­re alten Ange­klag­ten Patrick H. wegen Mor­des in Tat­ein­heit mit Ver­stoß gegen das Gewalt­schutz­ge­setz sowie wegen ver­such­ter beson­ders schwe­rer Ver­ge­wal­ti­gung in Tat­ein­heit mit Kör­per­ver­let­zung zu einer lebens­lan­gen Frei­heits­stra­fe als Gesamt­stra­fe ver­ur­teilt. Zusätz­lich hat das Gericht die Schwe­re der Schuld des Ange­klag­ten fest­ge­stellt. Damit kann die lebens­lan­ge Frei­heits­stra­fe nicht vor Ablauf von 15 Jah­ren zur Bewäh­rung aus­ge­setzt werden.

Auf­grund des Ergeb­nis­ses der an acht Tagen durch­ge­führ­ten Haupt­ver­hand­lung hat das Gericht die Über­zeu­gung gewon­nen, dass der Ange­klag­te am Nach­mit­tag des 01.01.2019 ver­sucht hat, sei­ne frü­he­re 28 Jah­re alte Freun­din in sei­ner Woh­nung in Meer­busch zu ver­ge­wal­ti­gen. Meh­re­re Mona­te spä­ter, am 26.04.2019, lau­er­te der Ange­klag­te ihr dann in Neuss mit einem gela­de­nen Revol­ver auf. Als die jun­ge Frau vor ihm flie­hen woll­te, ver­folg­te er sie bis in einen Blu­men­la­den, wo er sie durch vier Schüs­se in den Kopf töte­te. Im Anschluss sand­te der Ange­klag­te der Mut­ter der jun­gen Frau, die er für die Tren­nung ver­ant­wort­lich mach­te, eine Text­nach­richt. Dar­in hieß es, dass sie nun sehe, wie es sei, einen gelieb­ten Men­schen für immer zu ver­lie­ren. Anschlie­ßend leg­te sich der Ange­klag­te auf die Glei­se einer nahe­ge­le­ge­nen Bahn­stre­cke, wo er von einem Güter­zug erfasst und schwer ver­letzt wurde.

Der Ange­klag­te stell­te in der Haupt­ver­hand­lung bei­de ihm vor­ge­wor­fe­nen Taten in Abre­de und hat behaup­tet, ihm unbe­kann­te Män­ner, denen er Geld schul­de­te, hät­ten die jun­ge Frau erschossen.

Das Gericht ver­ur­teil­te den Ange­klag­ten auf­grund einer Viel­zahl von Beweis­mit­teln. In der Urteils­be­grün­dung erteil­te der Vor­sit­zen­de Rich­ter den Aus­flüch­ten des Ange­klag­ten eine kla­re Absa­ge und führ­te aus, dass allein der Ange­klag­te die Ver­ant­wor­tung für sei­ne Tat trage.

Das Urteil ist nicht rechts­kräf­tig. Der Ange­klag­te kann gegen das Urteil Revi­si­on zum Bun­des­ge­richts­hof einlegen.

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