BGH, Beschluss vom 28.02.2023, AZ 6 StR 299/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 41/2023, vom 28.02.2023

Revi­si­on des frü­he­ren Ober­bür­ger­meis­ters von Han­no­ver verworfen

Beschluss vom 21. Febru­ar 2023 – 6 StR 299/22

Das Land­ge­richt Han­no­ver hat den Ange­klag­ten Sch., den frü­he­ren Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Han­no­ver, im zwei­ten Rechts­gang wegen Untreue zu einer Geld­stra­fe in Höhe von 90 Tages­sät­zen zu jeweils 100 Euro verurteilt.

Gegen­stand des Urteils sind mit dem Besol­dungs­recht unver­ein­ba­re Zula­gen­zah­lun­gen an den Mit­an­ge­klag­ten Dr. H. als Lei­ter des Geschäfts­be­reichs “Büro Ober­bür­ger­meis­ter”, die von dem bereits rechts­kräf­tig wegen Untreue ver­ur­teil­ten frü­he­ren Per­so­nal­de­zer­nen­ten Hä. im April 2015 bewil­ligt wur­den. Ab der Kennt­nis­nah­me eines Ver­merks im Okto­ber 2017, aus dem sich die besol­dungs­recht­li­che Unzu­läs­sig­keit der Zula­gen­zah­lun­gen ergab, war der Ange­klag­te Sch. über die Rechts­wid­rig­keit die­ser Leis­tun­gen infor­miert, hat sie den­noch nicht sofort unterbunden.

Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die auf die Sach­rü­ge gestütz­te Revi­si­on des Ange­klag­ten Sch., mit der die­ser sich ins­be­son­de­re gegen die Beweis­wür­di­gung zum Tat­vor­satz wand­te, ver­wor­fen. Über die auf die Straf­zu­mes­sung beschränk­te Revi­si­on der Staats­an­walt­schaft hat der Senat noch nicht entschieden.

Vor­in­stanz:
LG Han­no­ver — Urteil vom 30. März 2022 — 46 KLs 1151 Js 37962/18 (18/21)

Vor­schrift aus dem StGB:
§ 266 Untreue

(1) Wer die ihm durch Gesetz, behörd­li­chen Auf­trag oder Rechts­ge­schäft ein­ge­räum­te Befug­nis, über frem­des Ver­mö­gen zu ver­fü­gen oder einen ande­ren zu ver­pflich­ten, miss­braucht oder die ihm kraft Geset­zes, behörd­li­chen Auf­trags, Rechts­ge­schäfts oder eines Treue­ver­hält­nis­ses oblie­gen­de Pflicht, frem­de Ver­mö­gens­in­ter­es­sen wahr­zu­neh­men, ver­letzt und dadurch dem, des­sen Ver­mö­gens­in­ter­es­sen er zu betreu­en hat, Nach­teil zufügt, wird mit Frei­heits­stra­fe bis zu fünf Jah­ren oder mit Geld­stra­fe bestraft.
(…)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…