BGH, Beschluss vom 28.07.2023, AZ 2 StR 161/23

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 130/2023, vom 28.07.2023

Unter­brin­gung einer Beschul­dig­ten in einem psych­ia­tri­schen Kran­ken­haus nach einem Gift­an­schlag auf die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Darm­stadt rechtskräftig

Beschluss vom 19. Juli 2023 — 2 StR 161/23

Der 2. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat in einem Siche­rungs­ver­fah­ren die Revi­si­on einer Beschul­dig­ten gegen ein Urteil des Lan­des­ge­richts Darm­stadt vom 6. Dezem­ber 2022 ver­wor­fen, durch das die­se in einem psych­ia­tri­schen Kran­ken­haus unter­ge­bracht wor­den ist.

Nach den vom Land­ge­richt getrof­fe­nen Fest­stel­lun­gen kon­ta­mi­nier­te die psy­chisch erkrank­te Beschul­dig­te in der Nacht zum 23. August 2021 in vier Räu­men der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Darm­stadt meh­re­re Was­ser- und Milch­be­häl­ter sowie ein Honig­glas mit einer toxi­schen Lösung, um die dor­ti­gen Mit­ar­bei­ten­den, von denen sie sich wahn­be­dingt ver­folgt fühl­te, zu töten. Am nächs­ten Tag nutz­ten ver­schie­de­ne Mit­ar­bei­ten­de die kon­ta­mi­nier­ten Flüs­sig­kei­ten, um sich Kaf­fee bzw. Tee zuzu­be­rei­ten. Ein Mit­ar­bei­ter geriet nach dem Kon­sum in aku­te Lebens­ge­fahr, konn­te aber durch die recht­zei­ti­ge Injek­ti­on eines Gegen­gif­tes geret­tet wer­den. Einem wei­te­ren Mit­ar­bei­ter konn­te die­ses nach dem Auf­tre­ten deut­li­cher Ver­gif­tungs­sym­pto­me im Ret­tungs­wa­gen gespritzt wer­den. Eine drit­te Mit­ar­bei­te­rin zeig­te ledig­lich leich­te Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen; wei­te­re Maß­nah­men waren bei ihr nicht veranlasst.

Der 2. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on durch Beschluss als offen­sicht­lich unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
LG Darm­stadt — Urteil vom 6. Dezem­ber 2022 — 500 Js 40698/21 — 11 Ks

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…