BGH, Beschluss vom 20.11.2020, AZ 6 StR 41/20

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hof, Nr. 143/2020, vom 20.11.2020

Urteil des Land­ge­richts Braun­schweig wegen schwe­rer Ver­ge­wal­ti­gung einer 72-Jäh­ri­gen in Por­tu­gal rechtskräftig 

Beschluss vom 4. Novem­ber 2020 – 6 StR 41/20

Das Land­ge­richt Braun­schweig hat den Ange­klag­ten u.a. wegen schwe­rer Ver­ge­wal­ti­gung zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von sie­ben Jah­ren verurteilt. 

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts über­fiel der Ange­klag­te – ein deut­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger – im Sep­tem­ber 2005 eine damals 72-jäh­ri­ge US-Ame­ri­ka­ne­rin in deren Haus im por­tu­gie­si­schen Urlaubs­ort Pra­ia de Luz. Er bedroh­te die Frau mit einem Krumm­sä­bel, fes­sel­te und ver­ge­wal­tig­te sie. Dann zwang er sein Opfer zur Her­aus­ga­be von Geld. 

Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat­te dem Euro­päi­schen Gerichts­hof die Rechts­fra­ge vor­ge­legt, ob der im euro­päi­schen Recht aus­ge­form­te rechts­hil­fe­recht­li­che Grund­satz der Spe­zia­li­tät der Ver­ur­tei­lung ent­ge­gen­steht. Der Gerichts­hof hat dies mit Urteil vom 24. Sep­tem­ber 2020 ver­neint. Da die revi­si­ons­ge­richt­li­che Über­prü­fung des Urteils des Land­ge­richts Braun­schweig – abge­se­hen von einer Klar­stel­lung der Urteils­for­mel – kei­nen Rechts­feh­ler zum Nach­teil des Ange­klag­ten erge­ben hat, hat der Senat des­sen Revi­si­on ent­spre­chend dem Antrag des Gene­ral­bun­des­an­walts als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das genann­te Urteil ist damit rechtskräftig. 

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Braun­schweig — Urteil vom 16. Dezem­ber 2019 – 1 KLs 71/19

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