BGH, Beschluss vom 28.07.2023, AZ 6 StR 413/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 129/2023, vom 28.07.2023

Urteil des Land­ge­richts Neu­bran­den­burg gegen einen Kri­mi­nal­be­am­ten wegen ver­such­ten Mor­des rechtskräftig
Beschluss vom 28. Juni 2023 – 6 StR 413/22

Das Land­ge­richt Neu­bran­den­burg hat den Ange­klag­ten wegen ver­such­ten Mor­des in Tat­ein­heit mit schwe­rer und gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung sowie wegen einer wei­te­ren gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zung zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von elf Jah­ren verurteilt.

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts beab­sich­tig­te der seit mehr als 30 Jah­ren als Kri­mi­nal­be­am­ter täti­ge Ange­klag­te, eine Bekann­te zu töten, weil er die Vater­schaft eines gemein­sa­men Kin­des nicht aner­ken­nen und das Bekannt­wer­den einer von ihm vor­ge­nom­me­nen Mani­pu­la­ti­on eines Vater­schafts­tests ver­hin­dern woll­te. Zu die­sem Zweck such­te er sie in ihrer Woh­nung auf. Nach­dem sie die Woh­nungs­tür geöff­net hat­te, über­schüt­te­te er sie mit Brenn­spi­ri­tus, den er mit einem Streich­holz in Brand setz­te. Sie konn­te zwar geret­tet wer­den, erlitt aber schwers­te Brand­ver­let­zun­gen. Außer­dem ver­letz­te der Ange­klag­te die zufäl­lig anwe­sen­de Mut­ter sei­ner Bekann­ten lebens­ge­fähr­lich, indem er sie kraft­voll zu Boden schlug.

Der Ange­klag­te hat mit sei­ner Revi­si­on die Ver­let­zung for­mel­len und mate­ri­el­len Rechts gerügt. Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Ver­fah­ren vor dem Land­ge­richt und der Schuld­spruch haben sich als rechts­feh­ler­frei erwie­sen. Die Über­prü­fung des Straf­aus­spruchs hat kei­nen durch­grei­fen­den Rechts­feh­ler zum Nach­teil des Ange­klag­ten erge­ben. Das Urteil des Land­ge­richts ist damit rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
LG Neu­bran­den­burg – Urteil vom 17. Mai 2022 – 23 Ks 2/22

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