BGH, Beschluss vom 05.12.2022, AZ 4 StR 416/21

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 174/2022, vom 05.12.2022

Urteil gegen die drit­te Ange­klag­te im Lud­wigs­ha­fe­ner Dop­pel­mord-Pro­zess rechtskräftig

Beschluss vom 27. Okto­ber 2022 – 4 StR 416/21

Der 4. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on der Ange­klag­ten gegen das zwei­te Urteil des Land­ge­richts Fran­ken­thal ganz über­wie­gend ver­wor­fen, mit dem die­se wegen erpres­se­ri­schen Men­schen­rau­bes in Tat­ein­heit mit schwe­rem Raub sowie wegen Mor­des in Tat­ein­heit mit erpres­se­ri­schem Men­sch­raub mit Todes­fol­ge und mit räu­be­ri­scher Erpres­sung mit Todes­fol­ge zu einer lebens­lan­gen Gesamt­frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt wor­den ist.

Nach den Urteils­fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts lock­te die Ange­klag­te Ende 2016 und Anfang 2017 zwei Geschäfts­leu­te in Mann­heim* in einen Hin­ter­halt. Die bei­den Mit­tä­ter der Ange­klag­ten brach­ten dort die Opfer in ihre Gewalt, for­der­ten Löse­geld und erdros­sel­ten sie schließ­lich, um die Vor­tat zu ver­de­cken. Die Ange­klag­te, der das Tötungs­vor­ha­ben ihrer Mit­tä­ter bei der ers­ten Ent­füh­rung noch nicht bekannt war, betei­lig­te sich auch an der zwei­ten Ent­füh­rung, obgleich sie wuss­te, dass auch die­ses Opfer — ein Geschäfts­mann aus Lud­wigs­ha­fen — getö­tet wer­den würde.

Die zwei­te Haupt­ver­hand­lung war nötig gewor­den, weil der Bun­des­ge­richts­hof am 26. März 2020 das ers­te Urteil des Land­ge­richts Fran­ken­thal teil­wei­se auf­ge­ho­ben hat­te, weil ein gemein­sa­mer Tat­plan der Ange­klag­ten mit den bei­den Mit­tä­tern hin­sicht­lich der Tötung des zwei­ten Ent­füh­rungs­op­fers nicht fest­ge­stellt war.

Die Über­prü­fung des zwei­ten Urteils hat nun kei­ne Rechts­feh­ler im Schuld- und Straf­aus­spruch zum Nach­teil der Ange­klag­ten erge­ben. Der Bun­des­ge­richts­hof hat ledig­lich die erneu­te Ein­zie­hung eines Mobil­te­le­fons als Tat­mit­tel ent­fal­len las­sen, weil die­ses bereits im ers­ten Rechts­gang rechts­kräf­tig ein­ge­zo­gen wur­de. Das Urteil des Land­ge­richts Fran­ken­thal gegen die Ange­klag­te ist damit ins­ge­samt rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Fran­ken­thal – Urteil vom 19. April 2021 – 2 Ks 5326 Js 40570/16 (2)

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