BGH, Beschluss vom 15.07.2022, AZ 5 StR 31/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 111/2022, vom 15.07.2022

Urteil wegen drei­er “Grup­pen­ver­ge­wal­ti­gun­gen” zum Nach­teil jun­ger Frau­en rechtskräftig

Beschluss vom 5. Juli 2022 – 5 StR 31/22

Der 5. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on des Ange­klag­ten gegen das Urteil des Land­ge­richts Ber­lin ver­wor­fen, durch das die­ser wegen beson­ders schwe­rer Ver­ge­wal­ti­gung in Tat­ein­heit mit Gei­sel­nah­me und gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung in zwei Fäl­len und wegen Ver­ge­wal­ti­gung in Tat­ein­heit mit gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung und Frei­heits­be­rau­bung zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von zehn Jah­ren und sechs Mona­ten ver­ur­teilt wor­den ist.

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts ver­ge­wal­tig­te der Ange­klag­te gemein­schaft­lich mit einem geson­dert ver­folg­ten Mit­tä­ter sowie teil­wei­se noch wei­te­ren unbe­kannt geblie­be­nen Mit­tä­tern jeweils nachts im Ber­li­ner Stadt­ge­biet am 1. August 2019, 18. Janu­ar und 23. Febru­ar 2020 drei jun­ge Frau­en. In einem Fall hat­ten er und sei­ne Mit­tä­ter die Geschä­dig­te in ihr Fahr­zeug ein­stei­gen las­sen und waren mit ihr weg­ge­fah­ren. In zwei Fäl­len wur­den die Opfer gewalt­sam in das Fahr­zeug hin­ein­ge­zerrt. Bei den Geschä­dig­ten han­del­te es sich um eine damals 25 Jah­re alte aus­tra­li­sche Tou­ris­tin sowie um die bei­den in Ber­lin leben­den Neben­klä­ge­rin­nen, die zur Tat­zeit 18 Jah­re und 24 Jah­re alt waren. Sie stan­den jeweils in kei­ner Vor­be­zie­hung zu den Tätern. Alle Geschä­dig­ten erstat­te­ten unmit­tel­bar im Anschluss an die Taten Straf­an­zei­ge und wur­den ärzt­lich unter­sucht. An dem gesi­cher­ten Spu­ren­ma­te­ri­al konn­te DNA der Täter auf­ge­fun­den wer­den. Alle drei Opfer lei­den nach wie vor unter den Fol­gen der Taten.

Der 5. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die auf die Rüge der Ver­let­zung mate­ri­el­len Rechts gestütz­te Revi­si­on des Ange­klag­ten ver­wor­fen. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Ber­lin – Urteil vom 3. Sep­tem­ber 2021 – (516 Kls) 284 Js 2655/20 (29/20)

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