BGH, Beschluss vom 08.06.2022, AZ 6 StR 74/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 86/2022, vom 08.06.2022

Urteil wegen Erpres­sung im Zusam­men­hang mit Par­tei­spen­den rechtskräftig

Beschluss vom 31. Mai 2022 – 6 StR 74/22

Das Land­ge­richt Regens­burg hat den Ange­klag­ten wegen Erpres­sung und Bei­hil­fe zu zwei Fäl­len der Steu­er­hin­ter­zie­hung zu einer Gesamt­geld­stra­fe von 300 Tages­sät­zen verurteilt.

Nach den Urteils­fest­stel­lun­gen hat der Ange­klag­te, ein Mit­glied des Baye­ri­schen Land­tags, am 1. August 2013 von D., dem Vor­stand eines unter ande­rem in Regens­burg täti­gen Immo­bi­li­en­un­ter­neh­mens, Par­tei­spen­den in Höhe von 50.000 Euro gefor­dert und – nach­dem die­ser das Ansin­nen abge­wie­sen hat­te – auf die Bedeu­tung sei­ner Par­tei im Regens­bur­ger Stadt­rat und ihren Ein­fluss auf die dor­ti­ge Stadt­po­li­tik hin­ge­wie­sen, nament­lich hin­sicht­lich zukünf­tig aus­zu­wei­sen­der Bau­ge­bie­te und zu ertei­len­der Bau­ge­neh­mi­gun­gen. Hier­auf sag­te D. dem Ange­klag­ten einen Spen­den­be­trag in die­ser Höhe zu und leis­te­te in der Fol­ge­zeit Zahlungen.

Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die auf die Sach­rü­ge gestütz­te Revi­si­on des Ange­klag­ten, mit der er allein sei­ne Ver­ur­tei­lung wegen Erpres­sung bean­stan­det, ver­wor­fen. Das Urteil des Land­ge­richts Regens­burg ist damit rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Regens­burg – Urteil vom 11. Novem­ber 2021 – KLs 157 Js 11590/18 WS

Die maß­geb­li­che Vor­schrift aus dem StGB:

§ 253 Erpressung

(1) Wer einen Men­schen rechts­wid­rig mit Gewalt oder durch Dro­hung mit einem emp­find­li­chen Übel zu einer Hand­lung, Dul­dung oder Unter­las­sung nötigt und dadurch dem Ver­mö­gen des Genö­tig­ten oder eines ande­ren Nach­teil zufügt, um sich oder einen Drit­ten zu Unrecht zu berei­chern, wird mit Frei­heits­stra­fe bis zu fünf Jah­ren oder mit Geld­stra­fe bestraft.

(2) Rechts­wid­rig ist die Tat, wenn die Anwen­dung der Gewalt oder die Andro­hung des Übels zu dem ange­streb­ten Zweck als ver­werf­lich anzu­se­hen ist.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…