BGH, Beschluss vom 02.03.2021, AZ 6 StR 11/21

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 47/2021, vom 02.03.2021

Urteil zum Dop­pel­mord­fall in Göt­tin­gen-Gro­ne rechtskräftig 

Beschluss vom 23. Febru­ar 2021 – 6 StR 11/21

Das Land­ge­richt Göt­tin­gen hat den Ange­klag­ten wegen Mor­des in zwei Fäl­len sowie gefähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung in zwei Fäl­len zu einer lebens­lan­gen Frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt und die beson­de­re Schwe­re der Schuld festgestellt. 

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts töte­te der Ange­klag­te am 26. Sep­tem­ber 2019 sei­ne frü­he­re Lebens­ge­fähr­tin, indem er sie zunächst mit Ben­zin bespritz­te und die­ses anzün­de­te, die flie­hen­de Frau sodann ver­folg­te und nie­der­stach, wobei vier der zahl­rei­chen Sti­che den Herz­beu­tel durch­dran­gen, und die Bewusst­lo­se anschlie­ßend erneut mit Ben­zin über­goss und anzün­de­te. Eine Kol­le­gin der Frau, die ihn an deren Ver­fol­gung hin­dern woll­te, erstach er. Dar­über hin­aus ver­letz­te er zwei zu Hil­fe eilen­de Pas­san­ten mit dem Mes­ser. Der Ange­klag­te töte­te sei­ne frü­he­re Lebens­ge­fähr­tin aus nied­ri­gen Beweg­grün­den, weil er sei­nen unan­ge­mes­se­nen Besitz­an­spruch ihr gegen­über nicht mehr ver­wirk­li­chen konn­te. Um ihre Tötung zu ermög­li­chen, beging er die Tat zum Nach­teil ihrer Arbeitskollegin. 

Der 6. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on des Ange­klag­ten ver­wor­fen, da die Über­prü­fung des Urteils kei­nen Rechts­feh­ler zu sei­nem Nach­teil erge­ben hat. Das Urteil ist damit rechtskräftig. 

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Göt­tin­gen — Urteil vom 14. August 2020 – 6 Ks 1/20 – 304 Js 33735/19

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…