Pres­se­mit­tei­lung des BGH Nr. 33/2019 vom 22.03.2019

Ver­ur­tei­lung des Ange­klag­ten wegen Über­falls in der Sie­gaue bei Bonn rechtskräftig 

Beschluss vom 12. März 2019 — 2 StR 22/19

Das Land­ge­richt hat­te den Ange­klag­ten wegen beson­ders schwe­rer Ver­ge­wal­ti­gung in Tat­ein­heit mit beson­ders schwe­rer räu­be­ri­scher Erpres­sung zu einer Frei­heits­stra­fe von 11 Jah­ren und 6 Mona­ten ver­ur­teilt. Der Bun­des­ge­richts­hof hat­te durch Beschluss vom 11. April 2018 den Schuld­spruch des land­ge­richt­li­chen Urteils bestä­tigt und inso­weit die Revi­si­on des Ange­klag­ten ver­wor­fen. Er hat­te jedoch den Straf­aus­spruch auf­ge­ho­ben und die Sache zu neu­er Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an eine ande­re Straf­kam­mer des Land­ge­richts Bonn zurück­ver­wie­sen, weil das Land­ge­richt die unein­ge­schränk­te Schuld­fä­hig­keit des Ange­klag­ten nicht rechts­feh­ler­frei fest­ge­stellt hat­te (vgl. Pres­ser­klä­rung Nr. 92/2018).

Nach den damit rechts­kräf­ti­gen Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts über­fiel der Ange­klag­te in den frü­hen Mor­gen­stun­den des 2. April 2017 ein jun­ges Paar, das in der Sie­gaue zel­te­te. Er erzwang unter Vor­halt einer Ast­sä­ge von bei­den Opfern die Her­aus­ga­be von Wert­sa­chen. Anschlie­ßend ver­ge­wal­tig­te er die jun­ge Frau vor dem Zelt, wäh­rend der Mann in Todes­angst in dem Zelt ver­har­ren muss­te, von wo er die Poli­zei alarmierte. 

Nach erneu­ter Haupt­ver­hand­lung zum Straf­maß hat Land­ge­richt den Ange­klag­ten nun­mehr zu einer Frei­heits­stra­fe von 10 Jah­ren ver­ur­teilt und ergän­zend fest­ge­stellt, dass bei dem Ange­klag­ten bei der Tat­be­ge­hung kei­ne Ein­schrän­kung der Schuld­fä­hig­keit vorlag. 

Der 2. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on des Ange­klag­ten gegen die­se Ver­ur­tei­lung durch Beschluss als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Urteil ist damit ins­ge­samt rechtskräftig. 

Vor­in­stanz:
LG Bonn — Urteil vom 5. Okto­ber 2018 – (23 KLs 21/18)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2019&Sort=3&nr=93774&pos=0&anz=33