BGH, Beschluss vom 25.01.2023, AZ 2 StR 420/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs, Nr. 16/2023, vom 25.01.2023

Ver­ur­tei­lung eines ehe­ma­li­gen Turn­trai­ners wegen Sexu­al­de­lik­ten rechtskräftig

Beschluss vom 18. Janu­ar 2023 – 2 StR 420/22

Das Land­ge­richt Erfurt hat­te den Ange­klag­ten in einem ers­ten Rechts­gang wegen sexu­el­len Miss­brauchs von Schutz­be­foh­le­nen und wei­te­rer Sexu­al­de­lik­te in 82 Fäl­len zu drei Jah­ren und acht Mona­ten Gesamt­frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt und aus­ge­spro­chen, dass ein Monat der Frei­heits­stra­fe wegen über­lan­ger Ver­fah­rens­dau­er als bereits voll­streckt gilt. Die­ses Urteil hat der Senat auf die Revi­si­on des Ange­klag­ten in einer Rei­he von Ein­zel­fäl­len und im gesam­ten Straf­aus­spruch mit den zugrun­de­lie­gen­den Fest­stel­lun­gen auf­ge­ho­ben und die Sache inso­weit zu neu­er Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Land­ge­richt zurückverwiesen.

Nun­mehr hat das Land­ge­richt den Ange­klag­ten wegen der bereits im ers­ten Rechts­gang rechts­kräf­tig gewor­de­nen 20 Taten des sexu­el­len Miss­brauchs von Schutz­be­foh­le­nen, davon in einem Fall in Tat­ein­heit mit Ver­brei­tung por­no­gra­phi­scher Schrif­ten und in sechs Fäl­len in Tat­ein­heit mit sexu­el­lem Miss­brauch von Kin­dern, in einem die­ser Fäl­le zudem in Tat­ein­heit mit sexu­el­ler Nöti­gung – von der Ver­fol­gung der wei­te­ren Fäl­le hat das Land­ge­richt gemäß § 154 Abs. 2 StPO abge­se­hen – zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von drei Jah­ren und zwei Mona­ten ver­ur­teilt, von denen zwei Mona­te als voll­streckt gel­ten. Nach den bereits rechts­kräf­tig gewor­de­nen Fest­stel­lun­gen betreu­te der Ange­klag­te ab dem Jahr 2007 als Turn­trai­ner (u.a. in einer Wett­kampf­grup­pe) Mäd­chen ab 12 Jah­ren. An zehn die­ser Mäd­chen, die teil­wei­se unter 14 Jah­re alt waren, nahm er im Zeit­raum zwi­schen August 2008 und Novem­ber 2015 sexu­el­le Hand­lun­gen bis hin zum Geschlechts­ver­kehr vor.

Der Senat hat die auf die Rüge der Ver­let­zung mate­ri­el­len Rechts gestütz­te Revi­si­on des Ange­klag­ten ver­wor­fen; das Urteil des Land­ge­richts ist damit rechtskräftig.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Erfurt – Urteil vom 24. März 2022 – 3 KLs 140 Js 992/16 jug (2)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…