BGH, Beschluss vom 12.04.2023, AZ 1 StR 266/22

Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ge­richts­hofs Nr. 66/2023 vom 12.04.2023

Ver­ur­tei­lung von “Can­na­bis-Arzt” rechtskräftig

Beschluss vom 20. März 2023 – 1 StR 266/22

Das Land­ge­richt Mün­chen I hat den Ange­klag­ten wegen des uner­laub­ten Ver­schrei­bens von Betäu­bungs­mit­teln in einer Viel­zahl von Fäl­len u.a. zu einer Gesamt­frei­heits­stra­fe von drei Jah­ren und sechs Mona­ten verurteilt.

Nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts stell­te der Ange­klag­te in der Zeit von März 2017 bis Juli 2018 als Arzt meh­re­re Hun­dert Betäu­bungs­mit­tel­re­zep­te aus. Unter dem Deck­man­tel sei­ner ärzt­li­chen Zulas­sung ver­ord­ne­te er Can­na­bis­pro­duk­te, obwohl er die “Pati­en­ten” zuvor nicht kör­per­lich unter­sucht hat­te und die Ver­schrei­bung jeweils nicht medi­zi­nisch indi­ziert war. Sei­ne Leis­tun­gen rech­ne­te er nicht nach der Gebüh­ren­ord­nung für Ärz­te, son­dern gegen unmit­tel­ba­re Bar­zah­lun­gen ab. Wäh­rend der Haupt­ver­hand­lung ver­zich­te­te der Ange­klag­te auf sei­ne Appro­ba­ti­on als Arzt.

Der 1. Straf­se­nat des Bun­des­ge­richts­hofs hat die Revi­si­on des Ange­klag­ten, soweit sie sich auf den Schuld- und Straf­aus­spruch bezog, nach einer Beschrän­kung des Ver­fah­rens und einer Teil­auf­he­bung von wei­te­ren Rechts­fol­gen als unbe­grün­det ver­wor­fen. Das Ver­fah­ren ist damit rechts­kräf­tig abgeschlossen.

Vor­in­stanz:
Land­ge­richt Mün­chen I – 19 KLs 370 Js 130932/18 – Urteil vom 9. Febru­ar 2022

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/recht…